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Die Gleißenberger Einradfahrer haben Startplätze bei der Weltmeisterschaft

Im Juli nehmen die „Checkys“ an der Unicon teil.

 

Unicon ist der Name der Einrad Weltmeisterschaften, dieser ist ein Zusammenzug der Wörter Unicycling Convention. Alle zwei Jahre findet diese WM statt, nach Peking (2000), Seattle (2002), Tokio (2004), Langenthal (2006), Kopenhagen (2008) und Wellington (2010) ist diesmal Brixen in Südtirol der Austragungsort.

In Gleißenberg laufen nun schon die Vorbereitungen für die größte Herausforderung der Einradfahrer. Natürlich sind die 17 Starter hochmotiviert und trainieren fleißig. Die Erfolge der Gleißenberger Einradgruppe sind auf nationalem Niveau beachtlich. Mittlerweile starten sie in nahezu allen Disziplinen sowohl in den Freestyle- als auch in den Renn- und den Muni-Disziplinen.

Um den Nachwuchs muss der Sparte Einrad nicht bange sein!

 

 

Zu den Freestyle Disziplinen zählen der Standard Skill (eine reine Technikwertung von 18 vorgegebenen Einradtricks), die Einzelkür, die Paarkür und die Gruppenkür. In allen Küren werden ähnlich dem Eiskunstlauf neben dem Schwierigkeitsgrad auch die Ausführung, Interpretation und die Choreografie bewertet. Natürlich ist die Gruppenkür die Königsdisziplin, bei der die Synchronität und die Zusammenarbeit ebenfalls ein Kriterium sind. Neben einem Startplatz in der Einzelkür und im Standard Skill starten die Gleißenberger in der Gruppenkür.

 

 

Krafttraining gehört zu den Grundlagen.

 

 

Zur Kategorie Rennen gehören beim Einradfahren neben den klassischen 100m, 400m, 800m und den Staffeln auch einige Spezialdisziplinen: 50m einbein, dabei wird das Einrad nur mit einem Fuß angetrieben, das andere steht auf der Gabel; 30m Radlauf, das Rad wird nicht mit den Pedalen angetrieben, sondern mit den Füßen direkt auf dem Reifen; Langsam vorwärts und langsam rückwärts, denn es ist unglaublich schwer auch möglichst langsam zu fahren; Hochsprung und Weitsprung, natürlich mit und auf dem Einrad; Coasting, nach einer bestimmten Strecke des Schwungholens werden beide Beine auf die Gabel gestellt und der Fahrer fährt so weit er kommt, dabei werden über 100m zurückgelegt; und eine festgelegte Slalomstrecke, die möglichst schnell durchfahren werden muß. Die Vielfalt beim Einrad ist wirklich unglaublich. Die 17 Starter der Gleißenberger werden versuchen sich nicht abhängen zu lassen.

 

 

Benno Lang beim Downhilltraining.

In den beeindruckenden Südtiroler Bergen werden die Strecken für die Munidisziplinen gelegt. Muni kommt von Mountain Unicycling, dazu braucht man sehr stabiles Einrad mit einem dicken griffigen Stollenreifen. Beim Downhill geht es auf Steigen und Pfaden oder einfach querbeet den Berg hinunter, einige Kilometer weit. Dazu gehört beachtlicher Mut und Können. Beim Crosscountry wird in Gruppen gestartet und einige Runden des festgelegten Rundkurses direkt gegen einander gefahren, auch das ist nichts für Zauderer. Zum Uphillfahren dagegen braucht man unglaublich viel Kraft und Gefühl für den Untergrund. Besonders die männlichen Starter freuen sich auf diese Wettbewerbe. Rund um Gleißenberg sind die optimalen Gegebenheiten zum Training, ob vom Gibacht, Burgstall oder Hiener, überall sind wunderbare Strecken, die geradezu prädestiniert fürs Einrad sind.

 

 

Eine Paarkür bei der Offenen Deutschen Meisterschaft.

 

 

Zu den Favoriten und absoluten Einradspezialisten mit ganz eigenem Stil zählen die Teilnehmer aus Japan, auch die amtierenden Weltmeister aus Dänemark, USA, Österreich und Deutschland sind wieder mit dabei. Für die Gleißenberger ist die wichtigste Disziplin die Gruppenkür. Zu neunt werden sie antreten, Deutschland und natürlich Gleißenberg bestens zu präsentieren. Das Training für die Kür läuft bereits. Auch in den Einzeldisziplinen brauchen sich die Gleißenberger nicht zu verstecken. Besonders Benno Lang zeigt in den letzten Jahren eine außergewöhnliche Entwicklung und ist momentan der beste Fahrer Deutschlands seiner Altersklasse.

 

Showpyramide.

 

 

Die Unicon ist nicht nur ein Wettkampf, sondern für alle Teilnehmer auch ein Fest. Alleine schon die außergewöhnlichen Fahrer aus aller Welt zu sehen und kennen zu lernen, ist die Reise wert. Die knapp 2000 Starter verbringen die letzten beiden Juliwochen in Brixen in Südtirol. Neben den täglich stattfindenden Wettkämpfen gibt es ein großes Rahmenprogramm mit Workshops, Spaß und Entspannung. Die Freestyle-Wettbewerbe und die Bahnrennen finden direkt in Brixen statt, die Muni- und Langstreckendisziplinen in den umgebenden Bergen an der Plose. Brixen selbst liegt auf  580m Meereshöhe, bekannt aus der Umgebung sind die Dolomiten, die mittlerweile zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurden. Südtirol beheimatet die deutsche, die italienische und die ladinische Kultur. Aus dieser Mischung besteht der einzigartige Charme der Südtiroler.

All das bedeutet für unsere Teilnehmer ein einmaliges Erlebnis: Aufregung, Spaß, hartes Training und der internationale Vergleich. Die Einradfahrer aus Gleißenberg werden ihr Bestes geben.